
Palermo lässt sich feiern
Während sich die Boca Juniors nach dem 2-2 bei Defensor Sporting im Rückspiel in der kommenden Woche nochmal richtig strecken müssen, können sich die Estudiantes schon mal auf das Viertelfinale vorbereiten. Nach dem überzeugenden 3-0 Heimsieg im Hinspiel reichte den Platensern diesmal ein mageres 0-0 bei Spitzenklub aus Paraguay, Libertad Asuncion.
Vor würdiger Kulisse im gut gefüllten Estadio Centenario zu Montevideo trotzte Defensor Sporting den großen Boca Juniors ein gerechtes Unentschieden ab. Die Uruguayos spielten sich einige gute Chancen herraus, konnten aber nur zwei nutzen. Weniger Torgefahr erzeugten die argentinischen Favoriten, das Sturmduo Palacio/Palermo sorgte allerdings jeweils einmal für die Führung.
Bereits in der ersten Minute vergab Diego Vera kläglich die erste Chance für die Hausherren. Mit einem unplatzierten Schuss konnte der 24jährige Stürmer den Torhüter Roberto Abbondanzieri nicht überwinden. Nur 120 Sekunden später knipste Martin Palermo nach Flanke Nicolas Gaitans. Das Tackling des Gegenspieler konnte nicht verhindern dass der Stürmerstar per Direktabnahme und im Fallen eiskalt zur Führung abschloß. Im weiteren Verlauf konzentrierte sich Boca auf die Verteidigung des knappen Vorsprunges, offenbarte aber Nachlässigkeiten in der Abwehr. Im Spielaufbau machte sich das Fehlen des Regisseurs Roman Riquelme bemerkbar. Defensor war um den Ausgleich bemüht, spielte aber auch oft einfach zu ungenau. Torgefahr generierten vor allem die Standards von Diego de Souza. Der Mittelfeldspieler fand mit seinen Ecken und Freistößen erschreckend oft einen Mitspieler. Einzig und allein deren Abschlußschwäche ist es geschuldet dass Defensor nicht schon früher als in der 45. Minute ausgleichen konnte. Boca konnte den Eckball von Diego de Souza nicht aus der Gefahrenzone befördern. Die Gäste reklamierten Handspiel – wenn es allerdings Handspiel gewesen sein sollte dann wohl vom Boca Verteidiger der die Vorbereitung für den Abstauber von Gaglianone leistete.
Der zweite Spielabschnitt begann wie der erste. Die Gastgeber kamen bereits in der ersten Minute zu einer richtig guten Chance. Aber der Argentinier Julio Marchant (Ex-Spieler u.a. von Boca und Racing) scheiterte mit einem Schlenzer ins lange Eck – der Paraguayo Claudio Morel bewahrte Boca vor dem Rückstand in dem er den kullernden Ball von der Linie kratzte. Der erneute Führungstreffer für Boca fiel elf Minuten nach dem Wiederanpiff. Gaitan brachte die Ecke und dem Mittelstürmer Palermo rutschte der Ball über den Schlappen. Rodrigo Palacio stand allerdings richtig um diesen Ball doch noch zum 2-1 zu verwerten. Mit dem 2-1 im Rücken und zunehmender Spielzeit konzentrierten sich die Gäste darauf das Ergebnis zu halten. In der 77. Minute brachte Trainer Ischia den defensiven Krupoviesa für den offensiven Gaitan – ein klares Signal, dass man das Ergebnis halten wollte und nicht gar weiter ausbauen. Sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit gelang den Uruguayos der späte Ausgleich. Gerade Juan Krupoviesa schlief und Diego Vera glich aus. Nach dem Ausgleich legte sich Boca nochmal ein klein wenig ins Zeug, dabei kam aber nichts zählbares herraus.
Im Rückspiel in der kommenden Woche wird sich Boca nochmal richtig anstrengen müssen. Es bleibt zu hoffen für die Xeneizes das bei diesem Spiel der zuletzt verletzte Roman Riquelme wieder an Bord ist. Vor allem sollte Ischia seinem Team nahelegen, dass man einem Führungstor ein weiteres folgen lassen sollte um auf Nummer sicher zu gehen.
Sollte man sich für das Viertelfinale qualifizieren warten dort die Estudiantes de la Plata. Dem Team von Alejandro Sabella reichte ein 0-0 bei Libertad Asuncion. Im Hinspiel hatte man die Paraguayos mit 3-0 geschlagen. Dennoch unterschätzte man die Paraguayos nicht und trat in Topbesetzung zum Rückspiel an. Das Spiel fand überwiegend im Mittelfeld statt. Die erste Halbzeit bestimmten die Gastgeber, ohne allerdings sonderlich torgefährlich zu sein. Nach der Pause, spätestens mit dem Platzverweis für Libertads Pouso, kamen die Estudiantes besser ins Spiel. Torchancen blieben dennoch Mangelware.