El Pistolero!

Jüngst wurde bekannt dass der italienische Erstligist Udinese Calcio wohl den jungen Kolumbianer James Rodriguez vom Meister Club Atletico Banfield verpflichtet hat. Ab Sommer diesen Jahres wird El Pistolero also in der Serie A sein Unwesen treiben – an der Seite seiner Landsleute Cristián Zapata, Juan Cuadrado oder Ricardo Chara und nebst weiteren Südamerikanern (Brasilien, Chile, Venezuela). Im Frühjahr wird er sich allerdings noch mit Banfield an der Titelverteidigung in der Liga und an der Copa Libertadores, dem südamerikanischen Pendant zur europäischen Champions-League, versuchen.

James wurde am 21.07.1991 in Cucuta (Kol) geboren. Auch sein Vater war Fußballer, wenngleich Rechtsfuß und wenig erfolgreich. Trotz des Liga-Debüts im zarten Alter von 17 ist Banfield nicht die erste Profi-Station für Rodriguez. Bereits mit 14 debütierte der Offensivspieler für den kolumbianischen Erstligisten Envigado, einem Klub aus dem Verwaltungsgebiet Antioquia im Nordwesten Kolumbiens (in der Nähe der Metropole Medellin). Folgerichtig wurde er auch in die U-17-Nationalmannschaft berufen, errang mit dieser im Jahr 2007 die Vize-Kontinentalmeisterschaft und somit qualifizierte man sich auch für die U-17-WM. Der argentinische Erstligist Banfield lieh das Talent 2008 für zwei Jahre und zog, als er 18 wurde, die Kaufoption in Höhe von 280.000 € für 50% der Spielerrechte.

Nachdem er ein Jahr in der Jugendabteilung des Vorstadtklubs zugebracht hatte debütierte er Anfang Februar 2009 in der ersten Mannschaft im Spiel gegen Godoy Cruz aus Mendoza. Mit seinem Premierentor ließ er auch nicht lange auf sich warten – am 27.02.2009 netzte er mit einem sehenswerten Weitschuß gegen Rosario Central ein. Während der Clausura im Frühjahr 2009 musste sich Rodriguez mit der Rolle als Einwechselspieler begnügen ehe er mit Beginn der Apertura in der zweiten Jahreshälfte zum Stammspieler aufstieg. Mit reihenweise guten Leistungen hatte er maßgeblichen Anteil am sensationellen Meistertitel Banfields.


In einem Monat wird die Clausura, die Rückrundenmeisterschaft der Saison 09/10, beginnen. Es wird sicherlich schwierig den Titel zu verteidigen, zumal man ja durch die Teilnahme an der Copa Libertadores (Gruppenphase gegen Nacional Montevideo (URU), Deportivo Cuenca (ECU) und Morelia (MEX)) unter Doppelbelastung steht. Mit einer Weiterentwicklung des Pistoleros ist allerdings sicherlich zu rechnen. Dieser hat übrigens schon Pläne für 2011: Er will an der U20-Weltmeisterschaft in seinem Heimatland teilnehmen und dort für Furore sorgen. Dieses Vorhaben erscheint nach heutigen Stand der Dinge freilich Formsache.

Mit 1,80m verfügt Rodriguez über die perfekten körperlichen Vorraussetzungen, anders als z.B. die kleineren Offensivspieler wie Messi, Piatti oder Enano Buonanotte. Natürlich muss er mit seinen 18 Jahren noch zulegen und lernen die Kräfte ein wenig besser zu dosieren. Er ging selten über die kompletten 90 Minuten . Die fehlende Erfahrung ist der größte Makel, oft fällte er die falschen Entscheidungen in den engen Spielen. Auch muss er bei allem förderlichen Offensivdrang lernen dass es auch auf die Arbeit nach hinten ankommt. Udinese hat in dem Kolumbianer vergleichsweise ein Schnäppchen gelandet. Rodriguez ist schnell, technisch stark und vielseitig einsetzbar. Mit seinem starken linken Fuß natürlich prädestiniert für die linke Außenbahn, kann er aber auch auf der Position hinter den Spitzen spielen. Sein Förderer und Trainer Falcioni ließ bei Banfield ein 4-4-2 mit Doppel-6 spielen. Rodriguez übernahm den Part auf der linken offensiven Außenbahn und arbeitete den gefährlichen Spitzen Silva und Fernandez gut zu. Er zog mit seinen gewagten Dribblings das eine oder andere Foul. Aus den fälligen Standards wusste das kaltschnäuzige Banfield das ein oder andere Mal Profit zu schlagen. Aber auch Rodriguez selbst ist dank seiner ausgefeilten Schußtechnik bei ruhenden Bällen gefährlich. Neben all diesen fußballerischen Vorzügen kann man zudem festhalten dass Rodriguez ein richtig sympathischer und bodenständiger Junge geblieben ist.

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