Licht und Schatten gab es für die argentinischen Teams im Achtelfinale der Copa Libertadores. Während Estudiantes und Banfield wichtige Siege einfahren konnten, erlebte Velez Sarsfield in Mexiko sein Waterloo und muss nach der 3:0-Pleite gegen Chivas nun auf ein Wunder im Rückspiel hoffen.
Den Anfang machte am Dienstag nachmittag Estudiantes de La Plata. Das Team von Juan Sebastian Veron und dem von Bayern München ausgeliehenen und zuletzt überragenden Jose Sosa musste bei San Luis Potosi aus Mexiko ran. Die in der heimischen Liga letztplatzierten Gladiadores hatten dem Titelverteidiger allerdings kaum etwas entgegenzusetzen. Dabei hatte Gästetrainer Sabella einige der Topspieler wie Desabato, Veron und eben jenen Jose Sosa zur Schonung in Argentinien gelassen.
Es entwickelte sich eine einseitige Partie und als Leandro Gonzalez das Spielgerät bereits nach 24 Minuten in die Maschen der Mexikaner drosch, war die ohnehin karge Gegenwehr entgültig gebrochen. Im weiteren Verlauf kam El Pincha aus La Plata zu weiteren Chancen. Die beste vergab Gastón Fernandez, als er per Strafstoß an Keeper Carlos Trejo scheiterte (42.). Nichtsdestoweniger ist ein Aufbäumen San Luis` bei im Rückspiel bei der sportlichen Gegenwart unwahrscheinlich und so wird Alejandro Sabella auch nächste Woche ruhigen Gewissens auf seine Stars verzichten können. Ersetzt werden muss außerdem Clemente Rodriguez, der die Gelb-Rote Karte sah
Genau andersherum sah in dieser Saison die Taktik von Velez Sarsfield Trainer Ricardo Gareca aus. Das Team aus Buenos Aires` Viertel Liniers trat in der Meisterschaft oft nur mit der zweiten Garde an. Das Augenmerk galt klar der Libertadores die Velez zuletzt 1994 gewann. Nun könnte der Schuss für El Fortin nach hinten losgehen, denn im Hinspiel des Achtelfinals bei Chivas aus Mexiko ging man deutlich mit 3:0 unter und hat nun kaum noch Chancen auf den Einzug in die nächste Runde. Überragender Mann beim Gastgeber war Omar Bravo, der die ersten beiden Tore (25., 78.) schoss und in der Nachspielzeit von Keeper Montoya im Strafraum elfmeterreif von den Beinen geholt wurde. Velez´ Schlussmann sah die rote Karte, Hector Reynoso verwandelte den fälligen Strafstoß und machte das Debakel für die Gäste perfekt.
Besser lief es für den Club Atletico Banfield. Die graue Maus des argentinischen Fußballs konnte in der vergangenen Saison zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die heimische Liga gewinnen und überstand nun auch die Vorrunde der Copa Libertadores schadlos. Im Achtelfinale wartete mit Internacional de Porto Alegre nun ein echtes Schwergewicht des südamerikanischen Fußballs auf den Provinzklub. Beim Copa Sudamericana Gewinner von 2007 standen dabei mit Pablo Guinazu, Roberto Abbondanzieri und dem Ex-Wolfsburger Andres D`Alessandro gleich drei Argentinier im Kader. Von Beginn an war zu merken, dass Banfield unbedingt mit einem Polster zum schweren Auswärtsspiel nach Brasilien reisen wollte und so gingen die Spieler vom Taladro von Anfang an forsch zur Sache. Besonders auftrumpfen konnten Walter Ervitti, Quinteros und der in der zweiten Halbzeit bärenstarke Sebastian Fernandez, WM-Teilnehmer mit der Nationalmannschaft Uruguays.
Den ersten Treffer besorgte das kolumbianische Supertalent James Rodriguez. Den 18jährigen soll es laut argentinischen Medienberichten im Sommer in Richtung der alten Dame aus Turin ziehen. Die Freude bei Banfield währte aber nur kurz, denn nur vier Minuten später traf Kleber zum Ausgleich. Das Team von Julio Cesar Falcioni ließ sich allerdings nicht beirren und spielte weiter auf Sieg. Zu Gute kam Banfield der Platzverweis für Kleber nach einer Unsportlichkleit gegen Erviti. Der anschließenden Freistoß führte zum 2:1 durch Battion, allerdings aus klarer Abseitsstellung. Die Männer in den gewöhnungsbedürften grün-orangenen Leibchen gaben sich mit einem knappen Sieg allerdings nicht zufrieden und drückten weiter. Schließlich war es Sebastian Fernandez der nach einem Schussversuch von Battion den Ball aus vier Metern über die Linie drückte. Die Fußball-Hysterie im kleinen Ort im Süden der Provinz Buenos Aires kannte keine Grenzen. 3:1 war gleichzeitig auch der Endstand. Ein gutes Ergebnis für Banfield um im Hexenkessel von Porto Alegre die Sensation perfekt zu machen.
Etienne