Schlagwort-Archive: Barra Brava

Der Debütant beim Totentanz in Avellaneda

Die jungen Wilden vor dem Anpfiff. Im HIntergrund die Rauchbomben liessen den Quelle: www.telam.com.ar

Die jungen Wilden vor dem Anpfiff. Im Hintergrund hüllen die Rauchbomben das Spielfeld pechschwarz. Quelle: http://www.telam.com.ar

Am Tag nach seinem ersten Besuch eines Fußballspiels in Argentinien las der Debütant einen wohlgemeinten Artikel über das A-Jugend-Meisterschaftsfinale seines F.C. Hansa Rostock gegen die jungen Wölfe aus der VW-Stadt. Die Leichtmatrosen waren nach einem märchenhaften Halbfinalerfolg gegen die Bayern höchst überraschend ins Finale vorgerückt und ihre beeindruckende Leistung hatte das altehrwürdige Ostseestadion für das große „Finale tu hus“ mit der stolzen Zahl von 18.500 Zuschauern gefüllt, die laut Augen- und Ohrenzeugen auch ordentlich Stimmung machten. Auch der Debütant war aus der argentinischen Ferne mächtig stolz, stolperte in besagtem Artikel aber über eine Formulierung, die ihn nach den Eindrücken des vergangenen Abends zum Schmunzeln brachte. Laut dem Kollegen „sangen und hüpften [die Rostocker Fans] wie bei einem Stadtderby in Südamerika“.  Nun hatte der Debütant am Abend zuvor in Avellaneda, einem Vorort des Zentrums von Buenos Aires, kein Derby im klassischen Sinne erlebt, es ging für Racing Club schließlich gegen den Absteiger und Tabellenletzten CA Unión aus Santa Fe, dessen Fans aufgrund der verschärften Sicherheitsbestimmungen der argentinischen Liga zum Saisonende nicht einmal anreisen durften, und trotzdem war der Erzfeind CA Independiente allgegenwärtig. In einer Stadt, wo die Stadien der Erzrivalen knapp 250m voneinander entfernt liegen, ist immer Derby.  Weiterlesen

Wildwestszenen in der Primera C: Spieler von Barras bestohlen und verprügelt

Im Nordwesten der Hauptstadt Buenos Aires kam es am Wochenende beim Ligaspiel von San Miguel gegen Excursionistas zu schwerer Randale. Nachdem die Gäste den Führungstreffer erzielten, stürmte San Miguels Barra Brava den Gästeblock, wo sich Familienangehörige, Klubverantwortliche und nicht nominierte Spieler aufhielten. Die Akteure auf dem Rasen mussten mitansehen, wie der Schlägertrupp ihre Angehörigen massiv attackierte. Dabei wurde der vor kurzem am Knöchel operierte Spieler, Gerardo Castro (23), seiner Krücken beraubt und mit selbigen verprügelt. Schwer zugerichtet musste Castro ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht werden. Als der Schiedsrichter aufgrund der chaotischen Lage das Spiel nach 35 Spielminuten abbrach, wurden Spieler beider Mannschaften beim anschließenden Platzsturm des 50-60 Mann starken Mobs bis auf die Unterhosen entkleidet und teilweise verletzt. Die Gästekabine wurde komplett leergeräumt: Brieftaschen, Dokumente, Handys, Kleider – alles weg.

„Eine unglaubliche Schande, insbesondere von der Polizei. Die sind den Barras einfach aus dem Weg gegangen und haben bei dem ganzen Wahnsinn einfach nur zugeschaut!“  Néstor Rapa, Trainer Excursionistas

Excursionistas hat bereits rechtliche Schritte eingeleitet und möchte die Verantwortlichen auf Seiten der Barras und der Polizei verklagen. Ein Statement der AFA steht noch aus, auch weil AFA-Chef Julio Grondona und seine rechte Hand Dr. José Luis Meiszner noch nicht aus Japan (FIFA-Klub-Weltmeisterschaft) zurückgekehrt sind.

Last Minute Ausgleich beim Superclásico: Erviti vermiest Rivers Party

532 Tage lang mussten die Fans auf diesen Moment warten. Das Spiel der Spiele, nicht Clásico, nein Superclásico. Wir schreiben die 189. Auflage und die Hauptstadt befindet sich endlich wieder im absoluten Ausnahmezustand. Straßenkarawanen, Fahnenmeere, Schlachtgesänge vom Hafenviertel Boca bis in das feinere Viertel Nuñez im Norden der Stadt. Das Monumental, Spielstätte von Rekordmeister River Plate, ist fast komplett in den Farben Rot und Weiß gehüllt, explodiert beim Einlauf der Mannschaften förmlich. Man of the match: die Fans von River Plate, die kurz vor Schluss ganz hart auf den Boden der Tatsachen aufschlugen. Weiterlesen

Totenwache während des Spiels: Quilmes Barra bringt Sarg mit ins Stadion

Ungewohnte Traueraktion in Quilmes: Die Barra-Gruppierung Los Alamos des Fußballklubs Quilmes AC hielt am vergangenen Dienstag eine Totenwache im Estadio Centenario ab. Während des Spiels der Reserveteams von Quilmes und Unión betraten rund 200 Barras die Stehplatzgerade mit dem Sarg des nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei tödlich verunglückten José María Fernández, fünfzehnjähriger Sohn des gleichnamigen Chefs der Los Alamos. Nicht die erste Totenwache im Centenario in 2012. Wir blicken zurück. Weiterlesen

Bombendrohung in der Schule – Independientes Barra geht weiter auf Konfrontation

In der Schule von Independiente, in der nicht nur die Nachwuchsspieler sondern auch viele andere Kinder aus Avellaneda unterrichtet werden, ist in den Morgenstunden eine Bombendrohung eingegangen: „Gebt die Fahnen zurück oder die Schule fliegt in die Luft!“ Eine erneute Drohung der Hooligans gegen den neuen Präsidenten Cantero.

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Erst Sonntagsschuß, dann Spielabbruch

Mittelfeldspieler Facundo Affranchino (22, Ex-River Plate) hat am Wochenende im Heimspiel gegen Vélez ein wunderschönes Tor erzielt. Der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1-1 brachte dem Außenseiter aus San Juan jedoch letztlich keine Punkte ein. Weiterlesen

Tod des Tyrannen

El Pimpi Camino (links)

Nachdem unter der Woche Rosario Centrals Ex-Barra Brava Capo Chaperito Bustos im Zuge eines Machtkampfes zweier Hooligan-Fraktionen ermordet wurde, hat die Gewalt nun auch beim Lokalrivalen Newell`s Old Boy einzug gehalten: Roberto Pimpi Camino, früher bewaffneter Arm des allmächtigen Ex-Präsidenten Eduardo Lopez, wurde am Samstagmorgen beim Verlassen einer Kneipe im Süden Rosarios von sieben Kugeln durchsiebt. Das Ende einer typisch argentinischen Verbrecherkarriere. Weiterlesen

Der blutige Machtkampf der argentinischen Barra Bravas

gacr

River bis zum Tod - Gonzalo Acro

Noch heute hängt das überdimensionale Banner in der Fan-Kurve des Estadio Monumental in dem River Plate seine Heimspiele austrägt. „Gerechtigkeit für Gonzalo“ steht dort in Großbuchstaben geschrieben. Gemeint ist Gonzalo Acro, der 29-jährige wurde vor zweieinhalb Jahren im Zuge einer internen Barra Brava-Fehde beim Verlassen des Fitnessstudios brutal ermordet. Was in Europa für einen Skandal gesorgt hätte, gehört in Argentinien mehr denn je zum Tagesgeschäft. Am vergangenen Wochenende forderte der Kampf um die Vorherrschaft in der Kurve erneut Todesopfer. Diesmal bei Rosario Central und Defensa y Justicia. Beim Kampf um die Kurve geht es um die Kontrolle des Drogen- und Schwarzmarkthandels und All-Inclusive-Reisen nach Südafrika. Weiterlesen

Das heisse Vorspiel zum Derby in Rosario –

Bevor am Sonntag im Rahmen des 13. Spieltages des Torneo Clausura 2009 Rosario Central und Newell’s Old Boys im Clásico rosarino aufeinandertreffen, liefern sich sowohl die Fans, als auch die Präsidenten beider Klubs einen wahrhaftigen Kleinkrieg. Nachdem Centrals Präsident ankündigte, den rotschwarzen Gästefans nur 3900 Eintrittskarten bereitzustellen, versuchten etwa 600 Anhänger von Lionel Messis Ex-Klub in der Nacht zum Dienstag die Geschäftsstelle ihres Rivalen zu stürmen. Weiterlesen

„Klassenerhalt oder Tod“- Spieler von Racing Club werden durch die eigene Barra Brava bedroht

Nach der 4:1 Auswärtsniederlage gegen Tigre am Wochenende wurde das Team von Racing beim Training am Montag mit deutlichen Worten der eigenen Fans konfrontiert. Weiterlesen

Nach den Präsidentschaftswahlen bei Newell’s Old Boys: Ein Traditionsverein in Trümmern

„La pelota no se mancha“ – der Ball befleckt sich nicht. So fasste kein geringerer als Diego Maradona bei seinem Abschiedsspiel rückblickend seine Karriere und vielleicht sogar den ganzen argentinischen Fußball zusammen. Skandale, Korruption und Gewalt mögen manchmal den Spielbetrieb behindern. Aber der Ball rollt weiter, das runde Leder bleibt sauber. Was aber, wenn nicht einmal mehr Fußbälle vorhanden sind? So geschehen bei den rotschwarzen Newell’s Old Boys in Argentiniens drittgrößter Stadt Rosario. Weiterlesen

Tod auf der Tribüne

Am Samstag wurde im Fanblock von Colón de Santa Fe ein 21jähriger erstochen. Einen Tag später erlag Huracán Fan Rodrigo „Cafú“ Silvera einer Schussverletzung, die er in einer Auseinandersetzung mit San Lorenzo Anhängern am 1. November erlitten hatte. Der Tod von Silvera kommt zu einem brisanten Zeitpunkt, denn am kommenden Samstag treffen San Lorenzo und Huracán im Derby aufeinander. Viele rechnen mit Racheaktionen der Fans des Globo. Weiterlesen

Der Trend geht zur Bus-Entführung

Seit dem Wochenende sind 60 Fans von River Plate in Haft. Insgesamt wurden rund 100 verhaftet. Weiterlesen

Zwei Verhaftungen im Fall Emanuel Alvarez

Zwei Jugendliche wurden von der Polizei im Stadtteil Bajo Flores im Zusammenhang mit dem Mord an Veléz Fan Emanuel Alvarez festgenommen. Der 21jährige war am 15. März dieses Jahres erschossen worden. Nachdem bisher Unklarheit bestand ob es sich bei den Tätern um Fans von San Lorenzo oder Huracán handelt, deutet nun alles auf eine Auseinandersetzung zwischen San Lorenzo und Vélez Anhängern hin. Weiterlesen