Es verdichten sich die Anzeichen, dass es Eduardo Salvio in den nächsten Tagen zum spanischen Erstligisten Atletico Madrid ziehen könnte. Die Iberer haben just den Franzosen Sinama Pogolle an Sporting Lissabon veräußert und sind wohl gewillt das frische Geld sofort wieder zu reinvestieren – und acht Millionen für Toto zu berappen. In Madrid würde er u.a. mit seinen Landsleuten Kun Agüero, Mariano Pernia und Maxi Rodriguez zusammenspielen.
Im Februar diesen Jahres berichtete unser Blog bereits über die Leiden des jungen Offensivakteurs vom Club Atletico Lanus berichtet. Damals, beim kontinentalen U20-Wettbewerb, war er noch der Lichtblick in einer desaströsen Albiceleste.
Salvio wurde als eines von sechs Geschwistern im argentinischen Avellaneda in der Provinz Buenos Aires geboren. Früh schloß er sich der Jugend des Club Atletico Lanus an – jene prestigeträchtige „Cantera“ die bereits Spieler wie Schürrer, Ariel Ibagaza, Lautaro Acosta oder Diego Valeri nach Übersee exportierte. Er spielte auch für diverse Jugendnationalmannschaften, z.B. für die U-17 und eben die U-20.
Während der Apertura 2008 debütierte er auch in der Primera Division, ausgerechnet gegen die Boca Juniors in deren Bombonera. Im ersten Spiel war sein Team hoffnungslos unterlegen, Salvio brachte zumindest etwas Entlastung und machte zum ersten Mal mit mutigen Dribblings auf sich aufmerksam. Einen Monat später stand er in seiner Heimatstadt Avelleneda beim heimischen Independiente zum ersten Mal in der Startaufstellung. Sein erstes Profi-Tor gelang ihm eine Woche darauf im Heimspiel gegen die Argentinos Juniors. Und weils so schön war legte er in diesem Spiel auch gleich ein zweites Tor nach und war damit maßgeblich am 4-2 seiner El Granate beteiligt. Seither ist er, abgesehen von einigen Zwangspausen wegen kleinerer Verletzungen, erste Wahl. Zumeist im rechten Mittelfeld eingesetzt kann der nunmehr 19jährige auch im Sturm spielen. „Nebenbei“ spielte er sich auch in den Dunstkreis der argentinischen Nationalmannschaft – zuletzt wurde er beim Länderspiel gegen die Katalanen eingesetzt.
Als Kind wollte Toto Metzger werden. Statt Rinderhälften nimmt er nun gegnerische Abwehrreihen auseinander. Dabei sind ihm seine messerscharfen Pässe und seine gradlinigen Dribblings eine große Hilfe. Desweiteren ist er durchaus kreativ und torgefährlich. Trotz seiner Körpergröße von etwas mehr als 1,70m versteht er es den Ball zu behaupten. Doch: Er muss auf jeden Fall lernen seine Kräfte besser einzuteilen, allzuoft wirkt er zu früh erschöpft und kann seiner Mannschaft nicht weiterhelfen. Auch ein besserer Distanzschuss stünde ihm gut zu Gesicht, vor allem wenn er vermehrt auf dem Flügel oder als hängende Spitze eingesetzt werden soll.
Von der Spielweise kann man Salvio wohl am ehesten mit Ezequiel Lavezzi vergleichen, wenngleich ihm schon mehr Potenzial bescheinigt wird als dem Nationalspieler von Napoli.