4. Spieltag: Über die Lässigkeit beim Eigentor

Der vierte Spieltag der Primera División hatte es wieder einmal in sich. Meister Boca Juniors triumphierte beim Angstgegner San Lorenzo mit 2-0 und stieß El Ciclon somit noch näher an den Abgrund, der da Nacional B heißt. Doch auch dort ging es heiß her: Im Spitzenspiel des Rekordmeisters, River Plate, gegen den ältesten Klub Argentiniens, Quilmes Atlético Club, fielen zwar keine Tore, trotzdem beherrschte dieses Spiel wegen einiger Provokationen zwischen Trainern und Spielern die Schlagzeilen am Wochenende. Zudem sahen wir in San Martín, letzte Woche noch mit einem ganz starken Spiel in Lanús, ein schier unglaubliches Eigentor.

Boca wieder ganz oben – San Lorenzo steckt weiter im Abstiegsstrudel
Für die Fans von San Lorenzo gibt es nichts schöneres als das Kräftemessen mit den Blaugelben aus dem Hafenviertel La Boca. Denn die Elf aus Boedo ist der einzige Klub aus Argentinien, der ein positives Verhältnis gegen Boca aufweisen kann (75-72 Siege in offiziellen AFA-Spielen). Insofern war die Stimmung beim Anpfiff spitzenmäßig.

Trotz der guten Vorzeichen nahm Boca in einem hart umkämpften Spiel verdient drei Punkte mit nach Hause. Juan Sanchez Miño (58.) und Pablo Mouche (86.) sorgten für die Tore. In der Nachspielzeit zückte Schiedsrichter Sergio Pezzota gleich dreimal den roten Karton: bei den Hausherren flogen Mendez und Bueno mit glatt Rot vom Platz, Bocas Insaurralde sah zudem die Ampelkarte.
Ärgerlich für San Lorenzo ist zudem, dass die direkte Konkurrenz, Tigre und Olimpo, ihre Spiele jeweils gewinnen konnten.

Bei Boca läuft es hingegen mehr als rund. Durch den Sieg ist man nun seit 36 Ligaspielen ungeschlagen und auch außerhalb des grünen Rasens gab es am Rande der Partie eine weitere erfreuliche Meldung. Klub-Präsident Daniel Angelici hat sich mit FC Barcelonas Jugendkoordinator Jordi Mestre auf ein gemeinsames Jugendkonzept geeinigt. Geplant ist u.a. ein Austausch talentierter Jugendspieler, der katalanische Vorzeigeklub sicherte sich ein Vorkaufsrecht für alle Jugendspieler der Boca Juniors. Im Gegenzug wird die Jugendarbeit (Struktur und Philosophie) bei Boca an jenes der Katalanen angelehnt werden.

Quilmes-Trainer Lombardi verhöhnt Rivers Chori Dominguez
Keinen Sieger gab es beim Spitzenspiel der Nacional B zwischen River Plate und Quilmes AC. River Plate dominierte zwar deutlich das Spielgeschehen, jedoch wurde Quilmes gegen Ende der Partie immer mutiger und hätte durchaus noch das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden können. Die beiden stärksten Offensivreihen der Liga trennten sich letztlich torlos. Schiedlich-friedlich möchte man meinen – mitnichten. Zu intensiv hatten sich die beiden Aufstiegsaspiranten während der 90 Minuten beharkt und bekämpft. Eine Viertelstunde vor Ende kochten dann die Emotionen endgültig über: Nach einem umstrittenen Zweikampf im Strafraum der Gäste, bei dem es durchaus Elfmeter für River hätte geben können, ließ sich Spielmacher Chori Dominguez zu einer provozierenden Geste in Richtung Quilmes Bank hinreißen, bei der er diesen unterstellte, den Schiedsrichter gekauft zu haben. Der charismatische Lombardi konterte verbal mit einer Salve an Beleidigungen in Richtung Chori und machte sich anschließend über dessen lange Haare lustig. Der Unparteische schickte daraufhin beide Trainer auf die Tribüne und ermahnte Chori mit der gelben Karte.

Sieger des Unentschiedens ist derweil Instituto de Cordoba. La Gloria aus Cordoba führte zuhause den Tabellenvierten Rosario Central vor und gewann hochverdient mit 3-0. Senkrechtstarter Paulo Dybala traf zum zwischenzeitlichen 2-0.

(Quelle: Olé)

Von der Lässigkeit beim Eigentor
Wie lässig kann man eigentlich ein Eigentor erzielen? San Martíns Verteidiger Diego Sosa erzielte am Wochenende beim Heimspiel gegen Estudiantes nicht nur das Tor des Tages, sondern zugleich eines der haareraufendsten Eigentore der letzten Zeit. In der 18. Spielminute parierte Schlussmann Pocrnjic einen Torschuß von Estudiantes Stürmer Mauro Boselli, der Abpraller landete auf Sosas rechtem Fuß, der den Ball anschließend aus gut sechs Metern unbedrängt und ganz abgeklärt ins linke Toreck schob. Sosa selbst konnte seinen Aussetzer kaum fassen – zurecht. Denn das Eigentor ist in seiner Ausführung nur schwer an Lässigkeit zu überbieten, sodass sich mancher Stürmer eine solche Ruhe vor dem Tor nur zu gerne wünschen würde.

Für Aufsteiger San Martín war es die erste Heimniederlage nach sieben ungeschlagenen Spielen (davon fünf Siege).

Argentinos gewinnen erstmals seit 1978 wieder bei Indep´te
Argentinos Juniors feierten einen historischen Sieg bei den Roten Teufeln aus Avellaneda. Bereits nach einer Stunde führten die Gäste nach Toren von Batista, Bordagaray und Barzola. Battión erzielte den Ehrentreffer für die desolaten Gastgeber, die nun alle vier Saisonspiele verloren haben. Insgesamt war es erst der zweite Auswärtssieg für die Argentinos überhaupt im Stadion von Independiente. Davor konnte man einzig am 23. April 1978 in Avellaneda gewinnen. Auch damals endete die Partie 1-3. Die damaligen Torschützen hießen: Rubén Giordano, Carlos Fren und Jorge López für El Bicho, Ricardo Bochini traf für die Roten.

Andreas Geipel

2 Antworten zu “4. Spieltag: Über die Lässigkeit beim Eigentor

  1. Der fünffache Messi!!!!! Grandios! Armes Leverkusen.

  2. Jedem so wie er es verdient, hehe!!

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