Das Heinze-Komplott

Reizfigur:  Nationalverteidiger Gabriel Heinze

Reizfigur: Nationalverteidiger Gabriel Heinze

Schon lange ist er einer der umstrittensten Spieler der Nationalmannschaft und ginge es nach der Mehrzahl der Fans, dürfte er noch nicht einmal auf der Bank sitzen. Nichtsdestoweniger entwickelte sich Gabriel Heinze in zu einem der Vertrauensträger von Diego Maradona: in 11 von 13 Spielen unter Maradona stand El Gringo auf dem Platz, acht von acht in offiziellen Partien. Eine Beständigkeit, die in Diegos „Bäumchen wechsel dich“ -System sonst nur Lionel Messi aufweisen kann. Für viele unverständlich, denn immer wieder brachte Heinze die Selección durch individuelle Fehler in die Bredouille.  Eine Erklärung für die große Liebe zwischen Spieler und Trainer lieferte nun die spanische Zeitung El País: demnach bestehe eine geschäftliche Beziehung zwischen der Hand Gottes und Gabriels Bruder Sebastián Heinze.

Sebastián Heinze ist Spielerberater und Leiter der Marketingfirma Passion, die nach eigenen Angaben auch die Marke Maradona vertritt. Laut einem argentinischen Fußballfunktionär, der gegenüber der Zeitung anonym bleiben wollte, steht El Diego beim jüngeren der Heinze-Brüder „moralisch“ in der Schuld: „Als Maradona nach der Scheidung von seiner Ex-Ehefrau 2006 mit leeren Händen dastand, hat Sebastian Heinze eine Tour mit mehreren Konferenzen in Indien organisiert, die Diego eine Millionen Dollar eingebracht hat. Danach haben sie dann die Fünf vs. Fünf Showspiele in ganz Argentinien organisiert. Das war ein riesen Geschäft für alle Beteiligten“.

Als die spanische Zeitung vor rund einem Monat behauptete Gabriel Heinze würde Maradona die Nominierungsliste für die Spiele der Nationalmannschaft diktieren, rief Maradona persönlich in der Redaktion an, um den umstrittenen Spieler zu verteidigen: „Für den Gringo würde ich durchs Feuer gehen“, war dabei nur eine der vielen Liebesbekundungen für den Verteidiger in Diensten von Olympique Marseille.

Für Heinze war die Ernennung von Spezi Maradona ein absoluter Glücksfall, denn unter Alfio Basile war er nach desaströsen Auftritten in blau-weiß auf die Ersatzbank verbannt worden und eine Begnadigung schien außer Frage. Basile musste gehen und Heinze kam zurück, seine Leistungen blieben aber konstant, wie zuletzt gegen Brasilien, eines Nationalspielers unwürdig. Nun hat sich Argentinien nach großem Zittern direkt für die Weltmeisterschaft qualifiziert, Maradona wird Trainer bleiben und Heinze als Stammspieler nach Südafrika fahren. Bei den einheimischen Fußballfans löst die ganze Posse schon seit Langem nur noch Kopfschütteln aus, doch die Argentinier haben gelernt Korruption, Klüngel und Ungerechtigkeit als Teil des Alltags hinzunehmen ohne sich größer darüber aufzuregen und nur die Naivsten glauben, dass diese Entwicklung vor dem Fußball haltmachen würde. Erst bei einem Misserfolg 2010 wird das argentinische Pulverfass explodieren und bis dahin wird das Heinze-Komplott sicherlich nicht der letzte Skandal rund um Diego Maradona bleiben.

Etienne

4 Antworten zu “Das Heinze-Komplott

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  3. gabriel heinze gehört nicht in die seleccion,viel zu schlecht. es ist eine schande das der ständig spielt !!! ich mache 3 kreuze wenn der endlich aufhört !!!

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